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Werkstrukturplanung

Standortqualität = Infrakomfort + Reserve

Ein guter Standort bietet nicht nur Platz. Die Qualität eines Werksgeländes wird durch viele "unter- und überirdische" Kriterien geprägt, vom Erschließungsgrad über die Verkehrskapazität bis zur Zutrittssicherheit.

Im Mittelpunkt der Werkstrukturplanung stehen bei LogistikPlan funktionale wie strategische Anforderungen an den Betriebsstandort.

Optimierung auf 3 Ebenen: Ziele der Werkstrukturplanung

1. Optimale Prozesse:

  • Bedarfsgerechte Verkehrsflüsse (auf dem Gelände),
  • Materialflüsse (innerhalb der Produktionsgebäude, -> siehe Materialflussplanung) und
  • Personenflüsse (vom Werkszugang über die Sozial- und Büroflächen bis in die Produktions- und Lagerhallen)

2. Optimale Größe und Ausstattung:

  • Bestmögliche Ausnutzung der Grundstücksflächen
  • Ausreichende Erschließung aller Bereiche (Wege, Medien, Anschlüsse)
  • Funktionsgerechte Infrastruktur (z.B. mit Beschrankung, Außenbeleuchtung, Verkehrsleitsystem)
  • Einhaltung aller gesetzlichen Anforderungen - von der ArbStättV über den B-Plan bis zum Umweltschutz

3. Optimale Strukturen:

  • Zweckmäßige Gebäudestruktur (Konturen, Formen, Höhen)
  • Modulare, erweiterungsfreundliche Gestaltung der Gebäude
  • Möglichkeit zur Objektumnutzung (z.B. von Lagerhalle zu Fertigungshalle)
  • Reserveflächen für mittel- und langfrsitige Erweiterung

Greenfield oder Brownfield? Der panerische Freiheitsgrad ist von den konkreten Projektzielen, aber auch von der individuellen Betriebssituation abhängig:

Fabrikneubau

Der Fabrikneubau bzw. die Standorterschließung auf der Grünen Wiese bietet im Idealfall den größten Gestaltungsspielraum und ermöglicht damit eine optimale Werksstruktur.

Fabrikerweiterung

Die Fabrikerweiterung bzw. der Um- und Anbau im Bestand ist in vielen unserer Industrieplanungen der klassische Fall – hier erfolgt die Werksplanung maßgeschneidert im Rahmen der bestehenden Standortstruktur.

Fabrikoptimierung

Die Fabrikoptimierung bzw. das Re-Engineering ist häufig mit der Modernisierung von Prozessen, Gebäuden und Ausrüstungen verbunden. Die Planung erfordert viele Kompromisse, denn bestehende Flächen können kaum erweitert werden, sondern bestenfalls verdichtet, umgerüstet oder umgenutzt.

Werksstrukturplanung - von der Dimensionierung bis zur Spezifikation

Die Werksstrukturplanung baut auf den Ergebnissen der Standortstrategie auf. Die zuvor konzipierte Strukturlösung wird mit Teilplänen fachlich untersetzt – von der Werkslogistik über das Standortlayout bis zur Ausrüstung. Unsere Leistungen umfassen die Dimensionierung, Anordnung und Spezifikation aller baulichen und technischen Strukturelemente, die Sie als Bauherr und Betreiber auf dem künftigen Werksgelände benötigen.

Planung modularer Werksstrukturen

Planung der Werkslogistik

  • Quantifizierung aller Verkehrsflussmengen und Abfertigungsprozesse des Werksverkehrs (LKW-, PKW-, Personenflüsse)
  • Definition der Soll-Prozesse, Regeln und (IT-)Systeme für die Steuerung der Verkehrsbewegungen, z.B. mit Slot-Management, LKW-Leitsystem (Terminals, Displays, Rufsystem), automatischer An- und Abmeldung bis zum Druck der Lieferpapiere
  • Verkehrsflussplan mit schematisierter Festlegung der i-Punkte, Ladestellen und Routenführung auf dem Grundstück
  • Ableitung von Anforderungen an die infrastrukturelle Ausrüstung, z.B. Terminals mit LKW-Waage bei Einfahrt und / oder Ausfahrt

Planung des Werkslayouts

  • Anordnung aller Funktionsbauwerke (Produktionshallen, Montagehallen, Lagerhallen, Büroobjekte, Sozialgebäude, ...)
  • Gestaltung der Verkehrsflächen, Parkplätze und Stauzonen, Feinplanung der LKW-Schleppkurven und Ladestellen
  • Abbildung von Sonderprozessen wie Freilager, Abfallsammlung, Entsorgung
  • Grobpositionierung aller infrastrukturellen Ausrüstungen (vgl. Planung der Infastruktur)
  • Anbindung der Infrastruktur an die öffentlichen Verkehrswege

Planung der Infrastruktur

  • Zusammenstellung aller infrastrukturellen Ausrüstungen in der Ausrüstungsliste
  • Konzeption und Dimensionierung der Medienzuführung (Art, Größe, Anschlusstyp der Elektroversorgung), Abstimmung der Nutzeranforderungen mit dem TGA-Planer
  • Positionierung der Trassenführung und Ausrüstungen im Werkslayout
  • Spezifikation der logistiktechnischen Systeme für die anschließende Ausschreibung und Vergabe (z.B. Tore, Schranken, Überladebrücken, Terminals)

Bauplanung und weitere Leistungen

Für weiterführende Fachplanungen arbeiten wir mit Archtikten und Bauingenieuren für Industriebau und Gewerbau zusammen, die wir in die jeweilige Phase der Fabrikplanung einbinden, z.B. für

  • Hochbau und Tiefbau, Statik, Landschaftsarchitektur, Baugrund
  • Medieninfrastruktur, von der ELT-Ausstattung des Werksgeländes über die TGA in der Fabrikhalle bis zum IT-Netzwerk
  • Explosionsschutz, Brandschutz, Umweltschutz (z.B. nach BetrSichV, TA Luft, BImSchG, VDI 3790, WHG)