Online-Wachstum treibt Strukturwandel der Handelslogistik

Der E-Commerce-Handel wird in den kommenden Jahren kontinuierlich weiter zulegen und bleibt damit die wachstumsstärkste Branche in Deutschland. Nach einer aktuellen LogistikPlan-Metaanalyse zwingt der digital getriebene Strukturwandel vor allem mittelgroße Händler, ihre Prozesse zu professionalisieren und die Logistik zu automatisieren.
Alles in allem kennt keine andere Branche derzeit so positive Vorzeichen. So prognostiziert das Kölner Institut für Handelsforschung IFH einen bis 2021 steigenden Onlineumsatz von derzeit 58 auf rund 80 bis 98 Mrd. Euro, je nach konjunktureller Dynamik. Der jährliche Zuwachs kann damit fast 10 Mrd. Euro erreichen. Entsprechende Werte bestätigt eine aktuelle Analyse vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh), bis September 2018 über 12% Umsatzsteigerung zum Vorjahresvergleich vermeldet.

Kleinere E-Commerce-Händler vom Wachstum abgehängt

Doch der Strukturumbruch im Handel zeigt nun auch seine Schattenseiten. Nach einer Einschätzung des Handelsverbandes HDE müssen sich mindestens 50.000 Händler um ihre Existenz sorgen. Rund 80% der deutschen E-Commerce-Unternehmen beschäftigen nur bis zu 10 Mitarbeiter und wickeln täglich maximal 100 Bestellungen ab – das war 2018 das Ergebnis einer Logistikstudie von Händlerbund.de mit 513 Teilnehmern. Laut dem Kölner EHI Retail Institute zeichnete sich für die kleinen Onlinehändler im stark umkämpften E-Commerce-Markt eine Verdrängung ab. Hingegen wird der Marktanteil von Plattformen wie Amazon und ebay, die den deutschen Internethandel bereits zu mehr als 50% dominieren, zunehmend größer. Auch Handelsriesen wie Metro, Zalando oder Otto investieren weiter in die Expansion ihrer Webshops und ihrer internationalen Distribution.
Wie können sich die rund 300.000 mittelständischen Handelsfirmen im Wettbewerb um den Online-Kunden behaupten? Immerhin planen knapp 40% der im Rahmen einer KfW-Untersuchung befragten Einzelhandelsunternehmen in den kommenden zwei Jahren Digitalisierungsmaßnahmen. Als Hauptgrund nennen sie die steigende Kundenanforderung nach digitalen Produkten und Dienstleistungen sowie die generelle Reaktion auf den Wettbewerbsdruck am Markt.

No-Line-Commerce: Strategische Neupositionierung der Logistik

Parallel zur Digitalisierung beginnen aus Sicht von LogistikPlan immer mehr Handelsfirmen, ihre Logistik strategisch neu auszurichten. Sowohl zur Senkung der Logistikkosten als auch zur Beschleunigung der Distributionsprozesse investieren sie in die Konsolidierung ihrer Lagerstandorte, in die digitale Integration von Multichannel-Ressourcen und in die Automatisierung der Lager- und Kommissionierprozesse. Auch das Outsourcing von kompletten Supply-Chain-Aufgaben an spezialisierte Logistikdienstleister hält ungebrochen an.
Denn der Endkunde erwartet vom Händler – neben niedrigsten Preisen und breitestem Sortiment – eine immer professionelle Servicequalität: dass der Lagerbestand jederzeit transparent ist, dass die Lieferung am Folgetag auch bei später Bestellung garantiert ist, und dass Retouren unkompliziert abgewickelt werden. Dabei ist für den Kunden kaum noch wichtig, über welchen Kanal oder Standort ihn der Anbieter bedient. Anders als bei „Omni-Channel“ nimmt er die Grenzen einzelner Vertriebskanäle im sogenannten „No-Line-Commerce“ nicht mehr wahr. Dank moderner Portal- und Logistiklösungen verschmelzen beim Einkauf die virtuelle Welt (E-Commerce) und die reale Welt (stationärer Handel).

Veranstaltungshinweis

Aktuelle Trends in der Handelslogistik – von der moderner Handelspsychologie bis zur Lagerautomatisierung – präsentiert LogistikPlan zusammen mit dem preisgekrönten Digitallogistik-Konzept der KOMSA AG zum LogistikPlan Forum 2019.
Sie wünschen weiterführende Informationen zum LogistikPlan Retail-Forecast 2018? Senden Sie uns eine E-Mail an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
 

│ Text: LogistikPlan, Egbert Sass
│ Bildquelle: KARDEX Deutschland GmbH
│ Nachdruck: nur mit Quellenverweis  

Beiträge zum Deutschen Logistikpreis 2018

1. Deutscher Logistik-Preis 2018: KOMSA + LogistikPlan sind Preisträger.
   Ein Überblick zum innovativen Logistikkonzept.
2. Die KOMSA-Story – vom Bauernhof zur Digitallogistik.
   Logistik als Herzstück des Unternehmens.
3. Heute bestellt, morgen geliefert: KOMSA optimiert Logistik im Sinne des Kunden – mit Highspeed-Garantie.
   Interview mit KOMSA-Vorstand Sven Mohaupt.
4. LogistikPlaner aus Leidenschaft.
   Interview mit Stefan Gärtner.
5. Online-Wachstum treibt Strukturwandel der Handelslogistik.
   LogistikPlan Retail Forecast zu aktuellen Herausforderungen des Branchenwachstums.
6. Save the Date: Schulterblick auf Preisträgerprojekt.
   KOMSA und LogistikPlan präsentieren moderne Lösung für die Handelslogistik.
7. Save the Date: Digitallogistik - Faszinierende Handelswelten der Zukunft.
   Das LogistikPlan Forum 2019.