Schulterblick beim Träger des Deutschen Logistik-Preises 2018
Zukunft der Digital-Logistik ist für KOMSA ein großes Thema
„RELOAD – Digitalisierung der KOMSA-Intralogistik“ heißt das mit dem Deutschen Logistik-Preis 2018 ausgezeichnete Projekt von KOMSA und LogistikPlan. Beim „BVL-Schulterblick“ überzeugten sich unlängst Fachbesucher von der praktischen Umsetzung.
Mit der Reorganisation des physischen Materialflusses und umfassendem Einsatz von IT veränderte KOMSA seine Logistik grundlegend. Das Unternehmen aus Hartmannsdorf bei Chemnitz gehört zu den führenden Distributoren und Dienstleistern der Informations- und Telekommunikationsbranche. Kernpunkt des von KOMSA und LogistikPlan erarbeiteten Lagerkonzeptes ist die Integration der Segmente Produktlagerung, Servicelogistik, Retouren und Versand. Kombiniert mit Digitalisierung sämtlicher Logistikfunktionen entlang der Wertschöpfungskette gelang es dem Unternehmen, die Prozesse robuster und agiler zu gestalten: Heute bearbeitet KOMSA mehr als die Hälfte aller Aufträge innerhalb einer Stunde. Für die Realisierung des unternehmensübergreifenden Projektes wurden KOMSA und LogistikPlan mit dem Deutschen Logistik-Preis 2018 der Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V. ausgezeichnet.
Digitallogistik managt 20.000 Handelspartner
Im Jahr 1992 als Großhändler für Mobiltelefone gestartet, agiert KOMSA heute als Bindeglied zwischen 250 Herstellern und mehr als 20.000 Handelspartnern. Gegenwärtig baut KOMSA unter anderem seinen B2B-Bereich für Handheld- und Tablet-Geräte aus, welche beispielsweise in großen Stückzahlen von Zustellern der DHL genutzt werden. Weiterhin bietet KOMSA Dienstleistungen zu sämtlichen Stadien des Produktlebenszyklusses von über 30.000 Artikeln an. Die Herausforderung bestand darin, effiziente Abläufe zu schaffen und höchste Flexibilität zu gewährleisten, um auf neue Marktanforderungen weiterhin schnell reagieren zu können. Die Jury des Deutschen Logistik-Preises 2018 überzeugte vor allem die konsequente Zusammenarbeit mit der IT als Grundlage für innovative und fehlerfreie Logistik- und Serviceprozesse sowie die dynamische und kundenzentrierte Kooperation innerhalb der KOMSA-Gruppe. Dass sich dieser ganzheitliche Ansatz auf andere Unternehmen übertragen lässt – auch auf kleine und mittelständische Firmen – war ein weiteres positives Entscheidungskriterium. Mitte Januar 2019 öffnete KOMSA die Türen zu seinem Logistikzentrum in Hartmannsdorf, um das preisgekrönte Projekt zu präsentieren. Rund 60 Fachbesucher nutzten diese Gelegenheit: Bei Vorträgen und in persönlichen Gesprächen erfuhren sie, wie das Preisträgerprojekt umgesetzt wurde und was man daraus für die eigene Geschäftstätigkeit ableiten kann.
Führungskräfte, Projektteam und Besucher im Dialog
Produktionsvorstand Sven Mohaupt ließ es sich nicht nehmen, den Gästen zum Schulterblick die KOMSA-Gruppe vorzustellen, während Gernot Graebner, Head of Supply Chain Management, die Unternehmenslogistik erläuterte. Unter dem Titel „RELOAD – Digitalisierung der KOMSA-Intralogistik“ schilderte Project Manager Frank Werner zahlreiche Details des preisgekrönten Großprojektes. Dazu gehörten äußerst zeitkritische Abläufe und der Fakt, dass allein in der Planungsphase zeitweise mehr als 50 beteiligte Projektpartner koordiniert werden mussten. Gutes Projektmanagement und Projekteinkauf nach Maß waren dafür essentielle Voraussetzungen. Von den riesigen Dimensionen der neuen Logistikflächen und von reibungslosen Abläufen waren die Besucher während einer Führung sichtlich beeindruckt. Ein Dialog mit dem Projektteam und Führungskräften von KOMSA vertiefte die Einblicke ins Geschehen und vermittelte „best practices“.
Zukunft der Lagerautomation: Prognosen und Praxisbeispiele
Wie sich der Erfolgsweg von KOMSA in den aktuellen Strukturwandel der Handelsbranche einordnet, zeigte LogistikPlan Geschäftsführer Stefan Gärtner in seinem Beitrag. „Integrieren, Digitalisieren, Automatisieren“, das seien die Herausforderungen für die Handelslogistik der Zukunft. Die im aktuellen LogistikPlan Retail Forcast 2019 zusammengefassten Prognosen für Wachstum und Kundenanforderungen untersetzte Gärtner mit einigen Praxisbeispielen zur Lagerautomatisierung und IT-Integration in den vom e-Commerce getriebenen Handelssparten Electronics, Fashion und Sports.
Digitale Zukunft: Smart Data schlägt Big Data
Auch Prof. Dr. Stefan Minner vom Lehrstuhl für Logistik und Supply Chain Management an der Technische Universität München und Wissenschaftlicher Beirat der BVL, vertiefte den Blick aufs Digitale. Er referierte über „Digitale Transformation von Supply Chains: wann, wo, was – ökonomische Einsichten aus dem strategischen Management“. Ebenso überraschend wie überzeugend war seine These zum Megatrend Big Data. „Weniger ist mehr“, appellierte Minner. Unternehmen sollten sich auf solche Daten fokussieren, die tatsächlich gebraucht werden. Die wirkliche Herausforderung heiße „Smart Data“.
Deutscher Logistik-Preis 2019: Ist Ihre Logistik innovativ?
Last but not least: Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer, Vorsitzender der BVL Geschäftsführung, motivierte die Teilnehmer, ihre eigenen preiswürdigen Logistiklösungen auch für die Fachwelt sichtbar zu machen. Er erläuterte die Bewertungskriterien für die Verleihung des Deutschen Logistik-Preises und beschrieb das Auswahlverfahren. Interessenten für die auch 2019 wieder anstehende Preisverleihung können sich online auf unkomplizierte Weise bewerben – durch Ausfüllen eines Fragebogens bis 30. April 2019 – mehr dazu unter www.bvl.de/dlp.
Bildquelle: KOMSA Kommunikation Sachsen AG