Moderne Logistik und Lagerverwaltung in Mitteldeutschland
Fachgroßhandel: EDO errichtet in Altenburg neuen Stammsitz mit Logistikzentrum
Nicht alle – aber rund 95 Prozent der Elektrohandwerker klagen inzwischen über ungewöhnliche Lieferverzögerungen und Preissteigerungen. Zunehmende Lieferschwierigkeiten sorgen seit 2021 dafür, dass viele Firmen ihre Aufträge verschieben oder sogar absagen müssen. Ob es bei EDO nun der richtige „Riecher“ war, genau zu dieser Zeit die eigene Lagerkapazität deutlich auszubauen, oder ob die Entscheidung zur Greenfield-Investition nur ein längst überfälliger Schritt in die Moderne war – das Unternehmen in Thüringen freut sich nun über ausreichend Lagerfläche und ein nagelneues Firmengebäude.
EDO - Gut sortiertes Lager: Vollsortiment für bis zu 8.000 Artikel
Solange die Lieferketten für Baustoffe und Bauelemente unter Druck stehen, kann der etablierte Elektrofachhandel nicht genug Material vorhalten – vom einfachen Kunststoffkanal über verschiedenste Elektrokabel bis zum Sensor mit Mikrochip. So hat sich die EDO Elektrogroßhandel GmbH & Co. KG aus Altenburg nicht ohne Grund für einen Neubau „auf der grünen Wiese“ entschieden.
Am bisherigen Standort Remsa waren sowohl Lager- als auch Bürokapazitäten erschöpft: Die 1991 in einer alten DDR-Landwirtschaftsimmobilie gegründete Firma, beschäftigt heute ein 30-köpfiges Team. EDO bietet seinen Kunden ein breites Spektrum an Leistungen an, von Handels- und Logistikdienstleistungen bis zu technischen Beratungs-, Planungs- und Montageleistungen in Bereichen wie KNX und Netzwerktechnik, Schaltschrankbau, Photovoltaik und Beleuchtung. Das Unternehmen braucht nicht nur mehr Lagerplatz, um das breit gefächerte Vollsortiment – bisher über sieben verschiedene Lagerorte verteilt – ordnungsgemäß unterzubringen, sondern auch für die geplante Sortimentserweiterung von rund 6.000 auf 8.000 Artikel.
Lager mit Vorausblick: mehr Platz für Sortiment und strategisches Wachstum
Vor dem Hintergrund der positiven Firmenentwicklung sah Geschäftsführer Marc Göschel im Bestand keine Möglichkeit mehr, das Firmenwachstum fortzusetzen, und begann im Jahr 2019 die Planungen. Um ausreichend Platz für das aktuelle und für das strategische Wachstum zu erschließen, wurde im Altenburger Gewerbegebiet Nord-Ost ein 1,5 Hektar großes Grundstück erworben, eine 3.800 Quadratmeter große Logistikhalle errichtet und ein 700 Quadratmeter großes Bürogebäude angeschlossen. Der im Dreieck Jena-Leipzig-Chemnitz liegende Standort ist logistisch durch die A4 und die A72 angebunden – inmitten der Metropolregion Mitteldeutschland.
Prozessorientiertes Lagerlayout
Die EDO Logistik, verantwortlich für Kommissionierung, Versand und Transport der Warenlieferungen, beauftragte LogistikPlan mit dem Lagerkonzept für den neuen Standort. Wichtigste Aufgabe war es, ein prozessfreundliches Lagerlayout unter Berücksichtigung der vielfältigen Auftrags- und Sortimentsbedingungen zu schaffen. Das LogistikPlan-Kompetenzteam Handelslogistik legte dementsprechend großen Wert auf effiziente Lagerprozesse mit kurzen Wegen und niedrigem Handlingaufwand. Zugeschnitten auf die künftigen Lagerprozesse definierte LogistikPlan die Anforderungen an ein neues Lagerverwaltungssystem und beriet das Unternehmen bei der Auswahl des LVS-Spezialisten Dresden Informatik.
Inzwischen ist der Neubau fertiggestellt: das neue Logistikzentrum und Bürogebäude inklusive Showroom, Schulungsraum und modernster Gebäudeleittechnik konnte erfolgreich bezogen werden. Geschäftsführer Marc Göschel freut sich mehrfach: als Bauherr über den gelungenen Neubau, als Logistiker über die erfolgreiche Lagererweiterung, und als Elektro-Profi natürlich auch aus elektrotechnischer Sicht: „Am neuen Standort haben wir eine 95 kWp-Photovoltaikanlage mit 60 KW-Speicher verbaut. Ab sofort können wir damit mindestens 70 Prozent unseres Energiebedarfes decken.“
│Text: Egbert Sass
│Bilder: EDO Elektrogroßhandel GmbH & Co. KG