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Kunststoffe - Mehrstufige Fabrikplanung für Foliehersteller in Thüringen

Die Gebr. Dürrbeck Kunststoffe GmbH befindet sich im Aufschwung

Berlin, im Juni 1995: Ein einzigartiges Projekt beginnt. Der Künstler Christo und seine Frau Jeanne-Claude starten die Verhüllung des Reichstages. Professionelle Kletterer drapieren dafür 109.400 Quadratmeter aluminiumbedampftes Polypropylengewebe rings ums Gemäuer. 

Am 24. Juni 1995 war das 13 Millionen Dollar teure Werk vollendet. Bis zum 7. Juli 1995 bestaunten es fünf Millionen Besucher. Nach dem Abbau gelangte das Verhüllungsmaterial wie zuvor angekündigt ins Recycling.

Wenn am Reichstag auch keine Folien der Gebr. Dürrbeck Kunststoffe GmbH prangten, so illustriert diese avantgardistische Performance dennoch eindrucksvoll, wie vielfältig Anforderungen an Verpackungsfolie heutzutage sind: Möglichst reißfest sollte sie sein, eine glatte, angenehm anmutende Oberfläche besitzen und sich gut verarbeiten lassen. Sobald Folie zum Verpacken von Lebensmitteln dient, muss sie „lebensmittelecht“ sein – sie darf also weder Geruchs- noch geschmackliche Wirkungen auf Lebensmittel entfalten und muss in ihrer Zusammensetzung gesundheitlich unbedenklich sein. Ziemlich hohe Vorgaben für ein zunächst unscheinbar anmutendes Stück Folie.

 

Quelle: Gebr. Dürrbeck Kunststoffe GmbH

Am Standort Buttelstedt im Freistaat Thüringen produziert die Gebr. Dürrbeck Kunststoffe GmbH (www.duerrbeck.com) Folien aller Art aus umweltverträglichem Polyethylen und bedruckt diese auch nach individuellen Kundenvorgaben. 

Darüber hinaus werden im unweit der Goethestadt Weimar gelegenen Werk ebenfalls Adhäsionsverschlussbeutel sowie Sicherheits- und Tragetaschen gefertigt. Wobei sich das Unternehmen hohen Umwelt- und Energiestandards verpflichtet fühlt und beispielsweise eine Wärmerückgewinnungsanlage betreibt.

Die jährliche Produktionsmenge übersteigt 20.000 Tonnen deutlich und legt weiter zu, das erfordert ein angepasstes Funktions-, Materialfluss- und Layoutkonzept LogistikPlan unterstützte die Geschäftsführung der Gebr. Dürrbeck Kunststoffe GmbH bei ihrer Analyse aktueller Produktions- und Logistikprozesse: Das Dresdner Ingenieurteam arbeitete zahlreiche Optimierungsmaßnahmen heraus. Gemeinsam mit dem Auftraggeber wurden drei aufeinander abgestimmte Ausbaustufen zur Standortentwicklung definiert. Eine zukunftsorientierte Entwicklung des Produktions- und Lagerlayouts in mehreren Varianten, ein neues Materialflusskonzept sowie eine Kostenbewertung für Lagervarianten standen dabei im Fokus. Optimale Nutzung des Werksgeländes, materialflussfreundliche Anordnung von Maschinen und reduzierte Anzahl von Lagerorten waren weitere wichtige Punkte aus dem Pflichtenheft.

Weil ein Bild mehr als tausend Worte sagt, visualisierten die LogistikPlaner ihre Arbeitsergebnisse zwei- und dreidimensional - was die vorgesehene Vereinheitlichung des Materialflusses sowie die Bündelung von Prozessbereichen wie Extrusion, Druck und Konfektionierung besonders anschaulich macht. „Produktionsfläche maximieren, Lagerfläche minimieren ist ein Thema, mit dem sich gegenwärtig viele Unternehmen beschäftigen. Denn oftmals kann das Werksgelände nicht einfach erweitert werden. Mehr aus den verfügbaren Hallen und Grundstücken herauszuholen lautet daher die Devise“, beschreibt LogistikPlan-Geschäftsführer Stefan Gärtner einen aktuellen Trend.